Antivirus-Lösung von Microsoft: Was kann Windows Defender?

Okt 10, 2022Blog, Sicherheit

Mit dem Defender bietet Microsoft ihren kostenfreien Virenschutz für Windows an. Er ist fester Baustein von Windows und liefert somit einen zugehörigen Virenschutz ohne Zusatzkosten. Aber ist diese kostenfreie Option auch etwas? Kann der Defender mit Bitdefender, Kaspersky, McAfee, Norton oder anderen großen Programmen auf dem Antiviren-Markt Schritt halten? Wir haben den Microsoft Defender einmal unter die Lupe genommen…

Korrekterweise heißt das kostenfreie Antivirus-Programm, um welches es heute gehen soll, „Microsoft Defender Antivirus“. Jenes ist aber auch bekannt unter „Windows Defender Antivirus“ oder kurz gesagt einfach: „Windows Defender“ oder auch „Microsoft Defender“. Viele Namen, doch letztlich geht es um eines: Virenschutz. 

Der Defender wurde entwickelt, um potenziell unerwünschte Software zu erkennen. Hierzu gehören hauptsächlich sogenannte Malware (= malicious software, demnach bösartige Software) wie Computerviren und Spyware, aber ebenso Trojaner, Ransomware und Phishing-Tools. Der Windows Defender ist unter Windows 11 sowie Windows 10 schon vorinstalliert. Bedeutet: Jedes Windows-Gerät ist ab dem Moment, an welchem man Windows hochfährt, sofort sowie automatisch aktiv geschützt – sehr praktisch. Des Weiteren werden Sicherheitsupdates selbstständig heruntergeladen, mit dem Ziel, dass das Windows-Gerät durchweg bestmöglich vor Bedrohungen geschützt ist – und das Ganze kostenlos.

Wo kann ich sehen, ob Microsoft Defender Antivirus tätig ist?

In aktuellen Windows-Versionen sind die Einstellungen des Microsoft Defender über den Sektor „Windows-Sicherheit“ in den Systemeinstellungen einsehbar sowie konfigurierbar. 

Nicht wundern: Auf der Webseite „Windows Sicherheit“ stehen zwar Auskünfte zum Virenschutz, der Begriff „Defender“ taucht allerdings nirgendwo auf. Diesen entdeckt man erst, wenn man rechts in der Seitenleiste unter der Überschrift „Wer schützt mich?“ auf „Anbieter verwalten“ klickt. Dort taucht dann unter der Kopfzeile „Antivirus“ der Name „Microsoft Defender Antivirus“ auf mit einer Auskunft, ob dieser aktiviert ist oder nicht.

Übrigens ist es logischerweise ebenso möglich, eine andere Antivirus-Lösung als den Defender auf dem Windows-Endgerät aufzusetzen. Eine Drittanbieter-Software würde demzufolge dort beim Punkt „Antivirus“ anstelle von Microsoft Defender erscheinen. In dem Moment wo man ein anderes Antivirus-Programm installiert, wird der Microsoft Defender automatisch deaktiviert. Deinstalliert man dagegen die andere Antivirus-Lösung, dann wird der Defender automatisch wieder aktiv, um das Endgerät zu schützen. 

Bildschirm auf dem die Warnung "Phishing, scan now" steht

Wie sicher ist Microsoft Defender Antivirus?

Der kostenlos in Windows 10 sowie 11 integrierte Virenschutz Defender beweist in den allermeisten Bewertungen eine ausgezeichnete Figur. Die einstimmige Meinung in Virenschutz-Vergleichen von Portalen wie Chip, PC-Welt und Co. ist immer: Mit dem Windows Defender ist man effektiv geschützt und muss nicht notgedrungen in einen zusätzlichen Virenschutz investieren (siehe beispielsweise PC-Welt Alternativen oder PC-Welt MS Defender . Ebenso die regelmäßigen Analysen des unabhängigen AV-TEST Instituts aus Magdeburg bestätigen die große Wirksamkeit des Microsoft Defender: AV-Test 

Dies war keinesfalls immer so! In den zurückliegenden Jahren wurde der Microsoft Defender von Fachleuten oftmals als nicht ausreichend für einen kompletten Virenschutz beurteilt. Obwohl die Erkennungsrate von Computerviren bis zum Jahre 2016 noch bei branchenunterdurchschnittlichen 95 Prozent lag, ist sie seit einigen Jahren allerdings konstant bei 99 bis 100 Prozent (AV-Comparatives ). Man darf daher sagen, dass Microsoft beim Defender die Hausaufgaben erledigt hat. Momentan schneidet das Virenschutztool bei der Erkennung von Viren als solches also sehr gut ab – Bemängelung erhält der Defender allerdings für seinen verhältnismäßig hohen Ressourcenverbrauch und eine (zu) hohe Zahl von Fehlalarmen.

Ratschlag: Ob nun Kaspersky, Norton, Defender oder noch eine komplett andere Option – wer sichergehen will, dass der Virenschutz, den man nutzt, auch wirklich wirkt, kann sich eine Testdatei von der European Expert Group for IT-Security (EICAR) auf seinen PC laden – diese Datei ist gefahrlos, doch die Virenprogramme sollten trotzdem Alarm auslösen. Auf der Internetseite https://www.eicar.org/download-anti-malware-testfile/ ist die Testdatei kostenlos zum Herunterladen parat. Bestenfalls sollte bereits der Download dieser Datei aufgrund eines aktiven Virenschutz-Tools scheitern. Kann man jene Datei hingegen abspeichern und erhält auch anschließend keine Virenwarnung, dann stimmt etwas mit dem Virenschutz absolut nicht und selbiger sollte dringend geprüft werden!

Tastatur auf der ein Schloss steht

Was genau umfasst der kostenlos integrierte Virenschutz von Microsoft?

Wer den kostenlos eingebauten Virenschutz Windows Defender aktiviert, profitiert von einer Menge praktischer Features, welche das Endgerät absichern und den Umgang mit dem Internet unbedenklicher machen. Der Defender bietet unterschiedliche Personalisierungsmöglichkeiten, sodass der Schutz sich an die individuellen Anforderungen angleichen lässt – eine Flexibilität, die einige kostenpflichtige Tools in der Form nicht bieten.

Der Windows Defender verfügt beispielsweise über einstellbare Kinder- sowie Jugendschutzoptionen und einen sogenannten Echtzeitschutz, der sämtliche Dokumente, Dateien sowie Programme, die heruntergeladen, aufgemacht oder gestartet werden, automatisch einem Viren-Check unterzieht. Weil sich diese Bedrohungsszenarien in unserer schnelllebigen Welt ständig transformieren, muss natürlich auch der Windows Defender ständig aktualisiert werden, um einen sicheren Schutz gewährleisten zu können – das geschieht zum Glück ebenfalls selbstständig über die eigenen Windows-Updates.

Weiteres sehr hilfreiches Feature vom Microsoft Defender ist das Einrichten sogenannter „überwachter Ordner“: Man kann endlos viele Ordner mit dieser einzigartigen Schutzmarkierung versehen, die im Ernstfall extra gut geschützt werden.

Tisch mit Blättern und Arbeitsmappen. Laptop und Kaffeetasse. Virtuelles Schloss

Funktionen der Antivirus-Lösung Microsoft Defender im Überblick:

  • Echtzeitschutz: Programme und Dateien werden in Echtzeit geprüft, bevor sie geladen und ausgeführt werden.
  • Automatische Updates: Die Bedrohungen im Netz verändern sich pausenlos – der Defender ist über Windows-Update selbstständig immer aktuell. 
  • Überwachter Ordnerzugriff: Man kann endlos viele Ordner im Besonderen schützen, um im Angriffsfall einen Dateienverlust sensibler, wichtiger Daten zu verhindern.
  • Sicherer Start: Im „Sicherer-Start-Modus“ vermeidet der Defender, dass sogenannte Rootkits beim Systemneustart ihre schädliche Fracht ins System einschmuggeln können.
  • Familienoptionen: In den Familienoptionen lässt sich der Zugriff für Kinder sowie Jugendliche beschränken sowie eigene Benutzungszeiten bestimmen.

Um die Konfiguration noch einfacher und smarter zu machen, arbeitet Microsoft gegenwärtig an der Defender-App. Momentan ist die App „Microsoft Defender“ noch nicht endgültig auf dem Markt, sie kann aber bereits von US-Nutzern ausprobiert werden. Jene heißt in voller Absicht nicht „Windows Defender“, da die App auch für Mac, Android und iOS zur Verfügung sein soll. Virenschutz auf dem Handy? Ja, dringend! Für Nutzer von Firmen-Endgeräten mag dieses Thema schon verbreitet sein, für Privatnutzer ist Virenschutz auf den mobilen Endgeräten derzeit noch keine nennenswerte Sache – bislang auf jeden Fall. Microsoft will das mit der Defender-App zukünftig verändern. Klingt nach einem großartigen Masterplan. Allerdings werden auch Gerüchte hörbar, dass die Applikation nicht kostenfrei sein wird, sondern an ein kostenpflichtiges Abonnement von Microsoft-365 geknüpft sein wird. Lassen wir uns überraschen. 

Haben Sie bereits einen ausreichenden Virenschutz? Oder sind Sie unschlüssig, ob Ihre Geräte wirklich gut gegen Malware, Spyware, Phishing, Trojaner & Co. abgesichert sind? Wir unterstützen Sie gerne, Ihre Endgeräte sowie die gesamte Infrastruktur optimal gegen Schadsoftware abzusichern. 

Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen rund um den Microsoft Defender oder Antivirus-Lösungen im Allgemeinen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

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