IT-Security Incident: Tipps für den Umgang mit IT-Sicherheitsvorfällen!

Feb 1, 2023Blog, Sicherheit

IT-Sicherheitsvorfälle sind heutzutage omnipräsent. Aus diesem Grund sollte sich jedes Unternehmen auf einen denkbaren IT-Sicherheitsvorfall rüsten, um im Notfall korrekt reagieren zu können. Doch wann spricht man tatsächlich von einem IT-Sicherheitsvorfall und welche nötigen Handlungen sowie Maßnahmen sind vor, während sowie hinter einem IT-Sicherheitsvorfall entscheidend? Die Antworten erfahren Sie in den folgenden Textabschnitten. Ob IT-Schwachstelle, menschliches Versagen oder gezielter Hacker-Angriff: Mit fortschreitendem Digitalisierungsgrad sind IT-Sicherheitsvorfälle gewiss keine Seltenheit mehr – im Gegenteil. Sie stehen mittlerweile an der Tagesordnung und kommen in nahezu allen hiesigen Unternehmen vor. Die Schäden, die hierdurch entstehen, sind meist beachtlich. Sie reichen inzwischen deutlich über monetäre Verlustgeschäfte hinaus und tangieren nicht bloß die attackierten Betriebe, sondern immer mehr auch Drittparteien innerhalb der kompletten Wertkette und mitunter sogar größere Teile der Bevölkerung, wie etwa die IT-Sicherheitsvorfälle aus dem Jahr 2021 bei Colonial Pipeline, dem größten Benzin-Pipeline-Anbieter in den USA, wie auch den IT-Unternehmen Kaseya und SolarWinds eindrucksvoll zeigten.

Hand mit Stift in der Hand. Schreibt auf einen Block

Aber was ist mit einem IT-Sicherheitsvorfall eigentlich gemeint?

IT-Sicherheitsvorfall: Eine Definition! Im Allgemeinen wird unter einem IT-Sicherheitsvorfall ein unerwünschtes Ereignis begriffen, welches die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit sowie Integrität von Informationen, Geschäftsabläufen, IT-Systemen, IT-Anwendungen oder IT-Diensten dermaßen beeinträchtigt, dass ein großer Schadensfall für die entsprechenden Unternehmen oder Personen entstehen kann. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, definiert in dem Baustein Sicherheitsvorfallmanagement  einen IT-Sicherheitsvorfall.  

Demnach handelt es sich insbesondere dann, um einen IT-Sicherheitsvorfall, wenn:

  • Leib und Leben in Bedrohung sind.
  • zentrale Geschäftsprozesse drastisch gestört oder zum Erliegen gebracht wurden.
  • Hardware, Software oder geschäftskritische Daten betroffen sind plus unrechtmäßig benutzt, manipuliert, gelöscht, zerstört, oder eingeschränkt wurden.
  • Unternehmenswerte beschädigt wurden.
  • Der IT-Sicherheitsvorfall Auswirkung auf Kunden, Lieferanten oder anderweitige Personen oder Einheiten extern des Betriebs hat.
Bildschirme mit Listen

Mit IT-Sicherheitsvorfällen muss jederzeit gerechnet werden!

Heutzutage muss wirklich jedes Unternehmen hiermit planen, irgendwann Opfer eines sicherheitsrelevanten Vorfalls zu werden. Die Ursachen für das Entstehen eines IT-Sicherheitsvorfalls können hier sehr vielfältig sein. So können unter anderem komplexe Internetangriffe mit Malware oder Ransomware, Fehlkonfigurationen, gesicherte IT-Systeme, Sicherheitslücken in der Computersoftware, wie auch Verstöße gegen Sicherheitsrichtlinien und Anweisungen oder auch ein Verlust oder der Diebstahl von Geräten beispielsweise Laptops schwerwiegende IT-Sicherheitsvorfälle herbeiführen. Damit IT-Sicherheitsvorfälle maximal zeitnah sowie angemessen bearbeitet wie auch behoben werden können, sind Unternehmen aus diesem Grund gut beraten, sich rechtzeitig mit dem Problem zu beschäftigen und eine durchdachte und umfassende Strategie zur Verfahrensweise von IT-Sicherheitsvorfällen zu erstellen und einzuführen. Dazu zählt, dass sie neben dem Gebrauch erprobter IT-Sicherheitsmaßnahmen und IT-Sicherheitslösungen, wie beispielsweise SIEM-Lösungen (Security Information and Event Management), einen umfassenden Vorfallreaktionsplan, ebenfalls vertraut unter dem Ausdruck Incident Response Plan, einführen.

Zeichentrickfrau in der Mitte um sie herum Statistiken

Eine gute Vorbereitung ist das A und O!

In einem Incident Response Plan sind alle notwendigen sowie einzuleitenden Prozesse wie auch Methoden festgelegt, die im Falle eines IT-Sicherheitsvorfalls zum Tragen kommen.    

Üblicherweise ist die Vorfallreaktion in vier Hauptphasen unterteilt:

  1. Vorbereitung: Die sorgfältige Vorbereitung ist ein wichtiger Ablaufschritt in der Verfahrensweise von IT-Sicherheitsvorfällen. Diese bildet den Grundstock für den gesamten Ablauf und bestimmt über Gelingen oder Misserfolg. In ebendieser Stufe sollte eine Incident-Response-Leitlinie, eine effiziente Reaktionsstrategie und eine konkrete Ablauforganisation entwickelt und integriert werden. Außerdem gilt es sicherzustellen, dass sämtliche Mitarbeiter*innen in Hinsicht auf ihre Rollen und Verantwortlichkeiten bei der Reaktion auf IT-Sicherheitsvorfälle entsprechend geschult sind. Es ist ratsam darüber hinaus Übungsszenarien zu entwickeln, um den Vorfallreaktionsplan zu beurteilen und möglicherweise besser machen zu können.
  2. Vorfallerkennung: In dieser Stufe wird der Incident Response Plan in Gang gesetzt. An dieser Stelle ist es zu prüfen, ob ein gemeldeter Vorfall wirklich sicherheitsrelevant ist. Darüber hinaus müssen die folgenden Angelegenheiten beantwortet werden: Zu welchem Zeitpunkt fand der Angriff statt? Wer hat ihn erkannt? Welche Bereiche sind betroffen? Wurde die Ursache, die Schwäche oder der Einstiegspunkt schon ermittelt? Welche Folgen hat das Ereignis auf den laufenden Betrieb?
  3. Eindämmung, Beseitigung sowie Wiederherstellung
  4. Diese Phase konzentriert sich hierauf, die Konsequenzen des Vorfalls so gering wie möglich zu halten und Serviceunterbrechungen abzuschwächen.
  5. Aktivitäten nach dem sicherheitsrelevanten Geschehnis

Nachdem der Wiederherstellungsprozess abgeschlossen ist, sollte der Vorfall selbst und alle Anstrengungen, die bei der Verfahrensweise des IT-Sicherheitsvorfalls vorkamen, analysiert werden. Dabei ist es im Sinne eines ständigen Verbesserungsprozesses wichtig, aus dem ganzen Vorfall zu lernen sowie derartige IT-Sicherheitsvorfälle in Zukunft zu verhindern. Verweis: Weitere Hilfestellungen und tiefergehende Informationen, wie IT-Sicherheitsvorfälle zu behandeln sind, finden Sie im IT-Grundschutzkompendium des Bundesamtes für Sicherheit in der IT. 

Fazit: Verhindern Sie, dass mehr Schaden entsteht als nötig! Fast nie ist die Dependenz eines Unternehmens von einer funktionstüchtigen Informationstechnik so deutlich, wie in dem Augenblick eines schwerwiegenden IT-Sicherheitsvorfalls. Gehen geschäftskritische Datenansammlungen abhanden, fallen IT-Systeme oder gar ganze IT-Infrastrukturen aus, gehen die Folgen vom kompletten Betriebsstillstand bis hin zu einem beträchtlichen Reputationsverlust. In der Tat lässt sich der Schadensumfang von IT-Sicherheitsvorfällen durch den Einsatz von ausgereiften Prozessen, Sicherheitsmaßnahmen sowie Sicherheitslösungen zur Therapie von sicherheitsrelevanten Vorfällen auf ein Mindestmaß senken.

Möchten auch Sie Ihr Unternehmen mit einer umfänglichen Incident-Response-Strategie vor schweren IT-Sicherheitsvorfällen absichern? Oder haben Sie noch Fragen zum Thema? 

Sprechen Sie uns gerne an!KontaktvorÜbersichtzurück

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