Bit Rot: Die stille Datenkorruption!

Jan 22, 2024Blog

Daten sind heutzutage das wichtigste Asset eines Unternehmens. Es ist daher bedeutend, dass sie zu jeder Zeit zur Hand und zugänglich sind – ansonsten könnten bedeutende Unternehmensprozesse in der Versorgungskette unter Umständen ins Stocken geraten. Allerdings sind digital archivierte Geschäftsdaten vergänglicher als viele Personen glauben. Ursache dafür ist ein Phänomen, das als Bit Rot namhaft ist. Was sich dahinter versteckt und wie man sich demgegenüber schützt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Wirtschaftliche Verluste, Imageverlust, direkte Haftung: Der Verlust wichtiger Geschäftsdaten und Informationen ist für Betriebe immer ein Ärgernis – und in den allermeisten Gegebenheiten mit weitreichenden, negativen Konsequenzen verbunden.

Unter anderem kostet der Verlust von Daten inländische Betriebe im Durchschnitt 4,89 Millionen US-Dollar pro Geschehnis. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle „Cost of a Data Breach Report“ des Ponemon Instituts (https://www.ponemon.org).

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Gleichfalls werden in vielen Betrieben nach wie vor bloß unzureichende IT-Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, die einen verheerenden Datenverlust vorbeugen könnten, wie die Resultate des gegenwärtigen Praxisreport „Mittelstand @ IT-Sicherheit“ (https://www.sicher-im-netz.de/file/13823/download?token=Z4uX0d1v) des Vereins Deutschland sicher im Netz (https://www.sicher-im-netz.de), kurz gesagt DsiN, zeigen.

Dabei gibt es heute viele Umwege, auf welchen Daten abhanden gehen können. Diese reichen von Hardware-Defekten und Softwarefehlern über absichtliches und versehentliches Löschen bis hin zu unterschiedlichen Ausprägungsformen der Internetkriminalität.

Ein weitaus weniger beschriebenes und beachtetes, aber definitiv ernst zu nehmendes Ereignis ist in einem solchen Kontext die sogenannte Datenkorruption, auch bekannt unter den Begriffen Bit Rot, Bit-Verfall, Bit-Verwesung sowie Datenfäule.

Bei Bit Rot dreht es sich um eine schleichende Korruption digital archivierter Daten, die sich bei graduellen Änderungen oder der Abnutzung eines Speichermediums zeigt.

Um zu verstehen, was Bit Rot eigentlich ist, bedarf es vermutlich einer etwas ausführlicheren Erläuterung. Der Ausdruck „Bit“ ist die Abkürzung für „Binary Digit“ und betitelt die minimalste Dateneinheit in der IT. Ein Bit kennzeichnet einen binären Zustand. Ist der Zustand bestehend, hat das Bit den Wert 1, ist dieser Zustand nicht gegeben, hat es den Wert 0. Daher kennt ein Bit nur zwei Zustände: 0/1, ja/nein oder Strom/kein Strom.

Mit dem Ziel, dass sich einzelne Bits in sogenannte Cluster speichern lassen, kommt bei Hard-Disk-Drives beziehungsweise mechanischen Festplatten Magnetismus zum Einsatz. Durch organische Resultate können diese Bits jedoch hin und wieder ihre magnetische Polarität umkehren bzw. „umkippen”, wodurch es zu einer Datenkorruption beziehungsweise einem Datenverfall führt.

Solid-State-Drives hingegen vertrauen nicht auf Magnetismus. Stattdessen benutzen sie eine Isolierschicht, welche damit hilft, Elektronen in kleinere Transistoren einzulagern. In der Tat kann sich diese Schicht im Zuge der Zeit zersetzen. Das führt dazu, dass die geladenen Elektronen entkommen und die Dateien verloren gehen.

Die Erde mit verschiedenen Vernetzungen.

Wie lange es in echt braucht, bis eine Datenkorruption eintritt, hängt von einer Vielzahl von Aspekten ab. Dazu zählen unter anderem hohe Umgebungstemperaturen, Verschmutzungen sowie Staub.

Im Grunde haben Hard-Disk-Drives allerdings das Potenzial, über Jahrzehnte hinweg mit intakten Geschäftsdaten zu funktionieren, selbst wenn sie über längere Zeiträume nicht genutzt werden.

Bei Solid-State-Drives dagegen schaut das anders aus: Sie können innerhalb von wenigen Jahren die Daten verlieren – vor allem dann, wenn sie an Plätzen mit hohen Temperaturen aufbewahrt sind.

Sind Hard-Disk-Drives oder auch Solid-State-Drives aber andauernd in Betrieb, halten diese so lang, bis sie auf andere Probleme stoßen, beispielsweise Hardware-Ausfälle, das Erreichen von maximalen Lese-und Schreibzyklen oder andere zufällige Zwischenfälle, die überhaupt nichts mit Bit Rot zu tun haben.

Sanktionen in Millionenhöhe!

Obwohl die schleichende Datenkorruption kein häufiges Phänomen ist, sollten Betriebe die Gefahren, die von ihr ausgehen, auf keinen Fall verharmlosen.
Weil: Fällt nur ein Bit um, kann die gesamte Datei nutzlos werden.

Ausgesprochen heikel ist dabei nicht bloß, dass die Geschäftsdaten auf dem Datenträger nicht mehr nutzbar sind. Vielmehr kann es zu einem Verstoß gegen Datenschutzvorschriften kommen.

Dies wiederum kann mitunter zu großen Strafzahlungen in Millionenhöhe, aber ebenso zu immateriellen Schädigungen in Form von Rufschädigungen oder auch Imageverlust führen.

Angesichts dessen ist es entscheidend, dass Unternehmen beim Datenmanagement generell außerordentliche Zuverlässigkeit ausüben. Und das bedeutet halt auch, einen Dateienverlust durch Bit Rot so gut es eben geht vorzubeugen.

Bitrot verhindern: Maßnahmen für Unternehmen auf einem Blick!

Es gibt viele Vorkehrungen, mit welchen Betriebe das Risiko von Bit Rot reduzieren können.

  1. die regelmäßige Einschaltung aller Speichermedien, auf welchen wichtige Geschäftsdaten und Informationen archiviert sind.
    (Bei Hard-Disk-Drives wird die Einschaltung im Zeitabstand von ein bis zwei Jahren angeraten, bei Solid-State-Drives sogar zweimal im Jahr.)
  2. die Aufbewahrung der Speichermedien in einem feuerfesten Safe sowie bei gleichbleibenden Graden.
  3. die regelmäßige Inspektion der Funktionalität von Festplatten. Dafür können Unternehmen den S.M.A.R.T.-Status verwenden. Die „Self Monitoring, Analysis and Reporting Technology“ führt Informationen über den Zustand der Festplatten an jene weiter und ob ein Ausfall droht.
  4. die frühzeitige Aussortierung veralteter Hard-Disk-Drives und Solid-State-Drives sowie die Übermittlung sämtlicher Geschäftsdaten auf ein Nachfolgegerät
  5. der Gebrauch moderner Speichermedien, mit denen sich eine Datenarchivierung noch sicherer arrangieren lässt.
  6. eine verlässliche Backup-Strategie. Dabei sollte dringend die 3-2-1-Regel für Backups zum Einsatz kommen.

Er ist der Schrecken für jedes Unternehmen: der Datenverlust.
Die Konsequenzen für einen Dateienverlust sind mittlerweile genauso facettenreich wie die Gründe.
So können nicht bloß Internetangriffe oder Hardwarebeschädigungen einen unwiederbringlichen Datenverlust zur Auswirkung haben, sondern ebenso ein Bit Rot.
Angesichts dessen ist es ratsam, sich noch vor einer stillen Datenkorruption um eine zuverlässige Backup-Lösung sowie ein sorgfältiges und leistungsfähiges Datenmanagement zu sorgen.

Wollen auch Sie Ihre kostbaren Geschäftsdaten mit einem innovativen Backup-System und einem resilienten Datensicherheitskonzept vor Bit Rot beschützen? Oder haben Sie noch weitere Fragen zum Thema? Sprechen Sie uns gerne an!

Eine Person mit zwei Zahnrädern nebendran und einem Kommentar Symbol.

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