Netzwerksegmentierung: Von der Zielscheibe zur mehrzonigen Festung!

Mai 12, 2022Blog, Sicherheit

Die Anzahl erfolgreicher Netzwerkangriffe wächst stetig und gilt für zunehmend mehr Betriebe. Ein solide segmentiertes Unternehmensnetzwerk kann helfen, vertrauliche Unternehmensbereiche zusätzlich abzusichern, den Einflussbereich von Netzwerkangriffen erheblich einzuschränken sowie ihre eventuellen Folgeschäden zu begrenzen. Doch wie funktioniert genau genommen die Netzwerksegmentierung? Für was wird diese verwendet und warum ist es ratsam, diese zu implementieren? Diese und jene Antworten erhalten Sie in diesem nachfolgenden Beitrag. 

Moderne Unternehmensnetzwerke werden mit steigendem Ausmaß der Digitalisierung, dem breiten Gebrauch moderner Cloud-Anwendungen und der verstärkten Anbindung und Einführung mobiler sowie internetfähiger Endgeräte immer umfangreicher, komplexer und dynamischer.

Die Folge: Netzwerkadministratoren haben immer mehr hiermit zu kämpfen, die Absicherung, Leistung, Ausfallsicherheit sowie Verfügbarkeit von Unternehmensnetzwerken aufrechtzuerhalten. Nebenbei kommt hinzu, dass sich Bedrohungsakteure gezielt selbigen Sachverhalt zu Nutze machen, mit dem Ziel, Unternehmen zu attackieren, IT-Systeme zu kompromittieren, nützliche Geschäftsdaten anzueignen sowie Lösegeld zu erwerben.

Werden die Unternehmensnetzwerke attackiert, kann das erhebliche Konsequenzen auf das Unternehmen haben. Der letzte Data Breach Report von IBM und dem Ponemon Institut beziffert die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks mit knapp 4,25 Millionen US-Dollar – dies ist im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung um 10 Prozent. Hinzu kommt, dass der Radius sowie die Intensität von Netzwerkangriffen zunehmen. Genau das zeigen unter anderem die Internet Security Reporte von WatchGuard Technologies. Hieraus geht heraus, dass Netzwerkangriffe eine wachsende Bedrohung für Betriebe sind.

Vor diesem Hintergrund zählt das Gewährleisten zuverlässiger Netzwerksicherheit zu jenen Pflichtaufgaben eines jeden Unternehmens. 

Ein probates Instrument hierfür ist die Netzwerksegmentierung. 

Was versteht man unter Netzwerksegmentierung und warum ist sie wichtig?

Bei einer Netzwerksegmentierung dreht es sich um ein Netzwerksicherheitsverfahren, bei welchem ein physisches Unternehmensnetzwerk virtuell oder mit Hilfe von Hardware wie Brücken, Switches, Routern in unterschiedliche, isolierte sowie durchdachte Segmente oder Subnetze eingeteilt wird, mit dem Ziel, eine bessere Netzwerksicherheit zu gewährleisten. In den jeweiligen Netzwerksegmenten kommen dabei unterschiedliche IT-Sicherheitsanforderungen, IT-Sicherheitsrichtlinien sowie IT-Sicherheitstools zum Tragen. Auf diese Weise können Betriebe unterbinden, dass zum einen unbefugte Benutzer – egal ob neugierige Insider oder etwa böswillige Internetkriminelle – Einsicht zu wertvollen Unternehmensassets erhalten, etwa persönlichen Kundendaten, Finanzunterlagen des Unternehmens wie auch streng vertraulichem, geistigem Eigentum.

Zum anderen kann die laterale Verbreitung von Schadprogrammen nach einem solchen gelungenen Netzwerkangriff von dem einen auf ein anderes Unternehmenssegment unterbunden werden. 

Kleinere Sicherheitsvorfälle können eingeschränkt und eingedämmt werden. Dies hilft Firmen dabei, keine schwereren Schäden zu durchlaufen.

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Netzwerksegmentierung: Technische Details!

Die Netzwerksegmentierung ist im Grunde kein neuartiges Prinzip der IT: Bereits immer gab es bei der Konzeption von Netzwerkarchitekturen die Anforderung, verschiedene Bereiche physisch und/oder virtuell voneinander zu separieren.

Dabei kommen unterschiedliche Maßnahmen zum Einsatz. Zu den erfolgreichsten Ansätzen der Netzwerksegmentierung zählen insbesondere die physische Netzwerksegmentierung über Subnetze und die logische Segmentierung durch VLANs. Ebenso existieren noch eine Menge weiterer Formen der Netzwerksegmentierung, welche wir Ihnen in der aufgeführten Selektion zusammengestellt haben.

  • Physische Netzwerksegmentierung durch Subnetze: Bei der physischen Aufsplittung geht es drum, ein größeres Unternehmensnetzwerk in mehrere Subnetze zu verteilen, welche mit einem Netzwerkgerät, beispielsweise einem Router miteinander verbunden werden und auf IP-Adressebene agieren.
  • Logische Segmentierung durch VLANs: Bei der logischen Netzwerksegmentierung wird ein Unternehmensnetzwerk auf der Switch-Ebene durch VLANs in mehrere logische Netzwerke mit verschiedenen Subnetzen unterteilt.
  • Netzwerksegmentierung mit Hardware Firewalls: Bei der Netzwerksegmentierung können neben Switches auch physische Firewalls zum Einsatz kommen. Diese werden hierfür im Unternehmensnetzwerk eingerichtet, um interne Netzwerksegmente zu erschaffen, die meist funktionsgemäßen Netzwerksegmenten gleichkommen und dafür nützen, die Angriffsoberfläche zu begrenzen. So soll erzielt werden, dass sich Bedrohungen und Internetangriffe auf ein Netzwerksegment beschränken. 
  • Netzwerksegmentierung mit Software-Defined-Network: Die Virtualisierungstechnologie Software-Defined-Network, knapp SDN, wird oftmals verwendet, um mehr Automatisierung und Orchestrierung im Unternehmensnetzwerk zu ermöglichen. Die Adaptivität von Software-Defined-Network ermöglicht eine zusätzliche sowie granulare Segmentbildung, wodurch das Unternehmensnetzwerk in abertausende von Mikrosegmenten unterteilt werden können. Gerade Betriebe mit begrenzten Mitteln erhalten dadurch die Chance, umfassende Segmentierungen – selbst Mikrosegmentierungen – erfolgreich umzusetzen.
  • Mikrosegmentierung: Bei der Mikrosegmentierung wird ein Unternehmensnetzwerk besonders feingliedrig, bis auf die Anwendungsschicht und Benutzerebene, zergliedert. Ein Zugriff auf die einzelnen Netzwerksegmente wird im Zuge dessen lediglich einer klar festgesetzten sowie eingegrenzten Gruppierung von Benutzern erlaubt. Die Grundlage für die Mikrosegmentierung formen Identität-Management-Systeme. Diese ermöglichen es, Anwender unkompliziert zu autorisierten Gruppierungen zusammenzuschließen und diese dann, über sämtliche am Unternehmensnetzwerk angeschlossenen Technologien hinweg, Zugriff auf jeweilige Geschäftsanwendungen sowie Services zu gestatten.
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Eine Netzwerksegmentierung mindert IT-Sicherheitsrisiken!

In den letzten Jahren hat das Thema der Netzwerksegmentierung enorm an Gewicht

erhalten – vor allem vor dem Grund zunehmender IT-Sicherheitsbedrohungen. 

Generell gilt jedoch: Jedes einzelne Unternehmen, das erhöhte Anforderungen an die IT-Sicherheit und Compliance stellt, sollte das Unternehmensnetzwerk zerteilen. 

Nichtsdestotrotz gibt es gewisse Unternehmen sowie Branchen, in welchen die Netzwerksegmentierung äußerst wichtig ist. 

Hierzu zählen in erster Linie:

  • Anbieter im Gesundheitswesen: Unternehmen im Gesundheitssystem sollten auf die Absicherung sensibler Patientendaten Rücksicht nehmen. Aus diesem Grund sollten sie hochsichere Bereiche des Unternehmensnetzwerks über eine gute Netzwerksegmentierung darüber hinaus absichern.
  • Einzelhändler: Die PCI-Netzwerksegmentierung ist für Einzelhändler essenziell und enthält eine strenge Prüfung des Zugriffs auf Teile des Netzwerks, in denen Karteninhaberdaten verarbeitet werden.

Überdies können Unternehmen die Netzwerksegmentierung nutzen, um Kunden und Vertragspartnern einen Wi-Fi-Service zu offerieren. Wer sich mit Gastzugangsdaten anmeldet, kommt in ein Mikrosegment, welches nur einen Zutritt auf das Internet erlaubt. 

Was sind die Vorteile einer Netzwerksegmentierung?

In Phasen von Cloud-Computing, Bring your own Device (BYOD) und dem Internet der Dinge (IoT) ist es immer komplizierter, diese und jene Außengrenzen von Unternehmensnetzwerken zuverlässig vor Internetangriffen und Internetbedrohungen zu schützen. 

Eine Netzwerksegmentierung ist eine leistungsstarke IT-Sicherheitsmaßnahme, die Unternehmen behilflich ist ihre IT-Infrastruktur von innen heraus sicherer zu machen.

Die Vorteile der Netzwerksegmentierung sind eindeutig auf der Hand:

Selbige hilft etwa hierbei,

  • ein Unternehmensnetzwerk vor weit vertretenen Netzwerkangriffen zu bewachen.
  • Schäden im Falle eines IT-Sicherheitsvorfalls durch weniger große Angriffsflächen zu lenken und zu limitieren.
  • immense sowie komplexe Unternehmensnetzwerke administrierbar zu halten. 
  • den Sicherheitsstatus eines Unternehmensnetzwerkes zu erhöhen.
  • die Überwachung des Netzwerkdatenverkehrs zu optimieren.
  • die Netzwerk-Performance zu steigern.
  • technische Probleme zu orten.
Serverraum

Fazit: Keine Kompromisse bei der Netzwerksicherheit!

Die Unübersichtlichkeit von Unternehmensnetzwerken wächst ungebremst weiter. 

Gleichzeitig wachsen die IT-Sicherheitsanforderungen mit jedem frischen Anwender, jeder neuartigen Benutzung sowie jedem neuartigen Endpunkt. Eine Netzwerksegmentierung ist eine optimierte IT-Sicherheitsmaßnahme gegen ausgeklügelte Netzwerkangriffe, Ransomware-Infektionen und diversen äußeren und inneren Bedrohungen. 

Die Netzwerksegmentierung ist dagegen kein Allheilmittel und sollte immer mit periodischen Systemupdates, schwer zu erratenden Zugangsdaten sowie Sicherheitslösungen zur Ausmachung von Viren, Spam-E-Mails und Internetangriffen verbunden werden.

Möchten auch Sie Ihre einzigartigen Assets sowie Daten mit einer durchdachten Netzwerksegmentierung schützen? Oder sind Sie auf der Suche nach einer führenden Lösung für die Netzwerksegmentierung?

Sprechen Sie uns gerne an!

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